Saint Exupéry wurde am 29. Juni 1900 in Lyon geboren und sein voller Name lautete: Antoine Marie-Roger Comte de Saint Exupéry. Er stammte aus einem alten Limousiner Geschlecht, da seine Mutter zum provenzalischen Landadel gehörte. Im Alter von 4 Jahren verlor er schon seinen Vater und wurde mit seinen 2 Schwestern und 2 Brüdern von seiner Mutter alleine großgezogen. Die Familie wohnte in einem der Schlösser der mütterlichen Verwandten und Saint-Exupéry verlebte eine glückliche Kindheit.

Während des 1. Weltkriegs besuchte er das Collége de Fribourg in der Schweiz. Lernen war nicht seine große Stärke, schon damals befasste er sich lieber mit Flugzeugen und Technik. Trotzdem machte er mit 17 Jahren sein Abitur und da die Fliegerei – sein eigentlich er Traum – eine noch wenig geschätzte Laufbahn war, entschied er sich für die Marineschule. Bei der Aufnahmeprüfung fiel er jedoch durch und so belegte er 2 Jahre lang Kurse an der école des Beaux Artes. 1921 leistete er seinen Militärdienst zuerst in Nordafrika und machte seinen Flugschein. Bei seinem ersten Unfall passierte ihm nichts und auch beim 2. Absturz in Le Bourget kam er ohne größere Schäden davon. 1923 verließ er dann das Militär und arbeitete 2 Jahre als Handelsvertreter, wobei er natürlich weiterhin flog. Außerdem fing er an zu schreiben und 1925 wurde sein 1. Werk – eine Novelle übers Fliegen veröffentlicht. Mit 26 Jahren wurde ihm angeboten bei der Fluggesellschaft Latécoère als Pilot zu arbeiten. Saint Exupéry nahm sofort an und war für den Transport der Post zwischen Toulouse und Dakar verantwortlich. Von dieser Zeit an kann man sehr stark erkennen, wie sich sein Leben in seinen Werken widerspiegelt.

Schon ein Jahr später stieg er zum Kommandant in Cap Juby (Flugstützpunkt in der afrikanischen Wüste) auf und verbrachte dort 18 Monate. Hier verliebte er sich in die Wüste, was er in seinem nächsten Werk ,,Courier Sud“ verarbeitete, versucht den Flugrekord von Paris nach Saigon zu brechen, was aber misslang – er musste in der lybischen Wüste notlanden und wäre beinahe gestorben, wenn ihn nicht in letzter Minute Beduinen gefunden und somit gerettet hätten. Dieser Roman wurde veröffentlicht, als Saint Exupéry nach Frankreich zurückkehrte. Ein Jahr später kehrte er seiner Heimat aber schon wieder den Rücken, er wurde Direktor der Aeroposta Argentina in Buenos Aires, wo er Verbindungen mit Paraguay, Chile und Patagonien einrichtete.

Dies war auch die Zeit der ersten Nachtflüge, von denen er in seinem 2. Roman ,,Vol de Nuit“ berichtete, der ihm gewaltigen Erfolg einbrachte. Mit 31 heiratete er Consuelo Suncin, von der aber nicht weiter berichtet wird. Es folgten unruhige und sorgenvolle Jahre, in denen Saint Exupéry verschiedene Berufe ausübte: 1932 war er Versuchsflieger, 1934 Werbeleiter der neugegründeten Air-France und 1935 wurde er im Auftrag von ,,Paris Soir“ als Berichterstatter nach Moskau geschickt. In diesem Jahr hat er auch 1936 arbeitete er erst in Spanien und 1937 in Madrid – auch wieder als Korrespondent im Auftrag von ,,Paris Soir“. Von Madrid aus reiste er auch nach Deutschland. 1939 erlitt Saint Exupéry einen schweren Unfall – beim Start in Guatemala (er wollte nach New York) stürzte seine Maschine ab und er wurde sehr schwer verletzt. Während seiner Genesung schrieb er ,,Terre des hommes“, was ihm den Romanpreis der Academie francaise einbrachte. Nach Kriegsausbruch am 4. September 1939 ging er sofort nach New York und übernahm mit seiner Aufklärergruppe gefährliche Flüge. Am 22. Mai 1940 wurde er mit der Mission über Arras beauftragt. ,,Flight to Arras“ war auch der amerikanische Titel seines Buchs ,,Pilot du Guerre“. Im August wurde er dann aus der Armee entlassen, hielt sich danach in Algier und Südfrankreich auf und kehrte schließlich im Dezember in die USA zurück, wo er sich ziemlich alleine und missverstanden fühlte. Im Februar 1942 stellte er sein Kriegstagebuch fertig, in New York wurde es sofort ein Bestseller, während es in Frankreich und Deutschland verboten wurde. Seinen Erfolg knüpfte er mit ,,Petit Prince“ im April 43 an, was er aber nicht lange genießen konnte, da er sich 1 Monat später entschied wieder zu kämpfen. Er wurde in Nordafrika stationiert und durfte trotz seiner 43 Jahre noch fliegen. Am 31. Juli 44 brach er zu seinem letzten Aufklärungsflug nach Korsika auf, kam aber nie zurück. Man vermutet, dass er von Deutschen abgeschossen wurde. Sein Werk ,,Citadelle“, das er in der letzten Phase seines Lebens schrieb, wurde erst 4 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht. Im Allgemeinen kann man sagen, dass seine Betrachtungen und Schilderungen von der Fliegerei, von seinen Abenteuern, seinen Fliegerkameraden und von menschlichen Beziehungen handeln, die aber stets auf konkreten Erlebnissen beruhen.


Zeittafel

29.06.1900 geboren in Lyon
1904
Tod des Vaters
1909-1917
Collège de Fribourg (Schweiz)
1917
Abitur, Vorbereitung auf l`école navale (Seekadettenschule)
1919
Durchfallen in der Aufnahmeprüfung, Kurse an der l`école des Beaux Arts (Akademie der bildenden Künste)
1921
Flugschein während seines Militärdienst
1923
2.Absturz, Entlassung aus dem Militärdienst
1924-1925
Handelsvertreter (weiterhin passionierter Flieger)
1924
1.Novelle über die Welt des Fliegens
1925
Pilot bei der Société d`aviation Latécoère 1926 Kommandant in Cap Juby
1927
zurück in Frankreich : 1.Roman: ,,Courier Sud“
1928
Direktor der Aeroposta Argentina in Buenos Aires
1931
2.Roman: „Vol de Nuit“, Heirat mit Consuelo Suncin
1932
Wiedereintritt in den Flugdienst (Versuchsflieger)
1934
Werbeleiter der neugegründeten Air-France
1935
Korrespondent in Moskau, Versuch Flugrekord Paris-Saigon zu brechen
1936
Korrespondent in Spanien
1937
Korrespondent in Madrid, Reise nach Deutschland
1939
Schwerer Flugunfall bei Guatemala, Roman: ,,Terre des hommes“
4.9.1939
Kriegsausbruch, Flieger bei Fernaufklärergruppe
Mai 1940
Mission über Arras, Aufenthalt in Algier und Südfrankreich Roman: ,,Pilot du Guerre“
August 1940
Entlassung aus der Armee
Dezember 1940
Rückkehr nach New York
1943
Roman: ,,Petit Prince“
Mai 1943
Entschluss wieder zu kämpfen
31. Juli.1944
Saint Exupéry stirbt bei seinem letzten Aufklärungsflug

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